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Polyamid (PA)

Was ist Polyamid ?

Polyamid besteht aus linearen Polymeren mit Amidbindungen, es handelt sich also um einen Kunststoff, welcher bei höheren Temperaturen verformbar ist (thermoplastisch). Polyamide werden häufig für die Herstellung von Kunstfasern verwendet, da sie sehr fest, zäh und steif sind und eine gute Abrieb- und Verschleißfestigkeit aufweisen.

 

Eigenschaften von Polyamid-Fasern

Fasern aus Polyamid nehmen nur sehr wenig Feuchtigkeit auf, daher sind die Fasern besonders schnell trocknend. Polyamid-Fasern sind, egal ob im nassen oder im trockenen Zustand, sehr reißfest und widerstandsfähig. Zudem sind Fasern aus Polyamid äußerst elastisch wodurch sie besonders knitterarm sind. Stoffe aus Polyamid weisen einen fließenden Fall auf und sind sogar leichter als Seide. Außerdem sind sie färbbar und mottensicher.
Polyamid lässt sich zudem sehr gut mit anderen Faserrohstoffen wie zum Beispiel Baumwolle oder Viskose mischen, um die Eigenschaften noch mehr zu verbessern.

 

Wie wird Polyamid hergestellt?

Für die Herstellung von Polyamid-Fasern benötigt man eine zähflüssige Masse. Diese gewinnt man durch die Umwandlung bestimmter Aminosäuren. Ein Grundbaustein ist Erdöl, beziehungsweise die aus ihm gewonnenen Kohlenstoffatome. Polyamid-Fasern entstehen, indem man die zähflüssige Masse durch eine Düse in einen Kaltluftschacht presst, so formen sich die dünnen Fasern, welche dann durch einen Temperatursturz gefestigt werden.
Bei diesem Vorgang kann man die Form und Stärke der endlos langen Fasern (Filamente) bestimmen und somit ihre Eigenschaften beeinflussen.

 

Nachteile von Polyamid-Fasern

Polyamid-Fasern sind sehr hitzeempfindlich. Man sollte sie nie über 40° waschen, außer sie befinden sich in einer Mischung im Textilerzeugnis und machen nur einen geringen Teil am Gesamtgewicht aus. Zudem sollten Textilien aus Polyamid nicht in den Trockner gegeben werden. Da das Material so gut wie gar nicht knittert, fällt das Bügeln ebenfalls weg.
Man kann sich also merken, dass man Polyamid am besten von Hitze fernhält.

 

Sind Polyamide synthetische oder natürliche Fasern?

Es gibt sowohl natürliche, als auch synthetische Polyamide.
Zu den natürlichen Polyamiden gehören Peptide und Proteine wie zum Beispiel Wolle und Seide. Wenn man von Polyamid spricht meint man aber in der Regel synthetische Polyamide.
Polyamide mit der Kurzbezeichnung PA, werden auch als Nylon (PA 6.6) oder dem Konkurrenten von Nylon: Perlon (PA 6) bezeichnet.

 

Wofür verwendet man Polyamid-Fasern?

Polyamid-Fasern sind sehr vielseitig. Häufig findet man sie in Regen- oder Sportbekleidung, in der Bademode, als Futterstoff oder in Strümpfen. Da man Polyamid allerdings auch sehr gut mit anderen Faserrohstoffen wie Baumwolle oder Viskose mischen kann, findet man sie auch in vielen weiteren Textilerzeugnissen.

 

Wie hängen Polyamid, Nylon und Perlon miteinander zusammen?

Nylon und Perlon sind wichtige Vertreter der Polyamide.
Polyamid wird manchmal auch als Nylon bezeichnet. Eigentlich ist es aber ein Markenname für Polyamid-Fasern, genauso wie Perlon, der Konkurrent von Nylon. Nylon ist sozusagen das amerikanische Gegenstück zu Perlon. Als die US-Amerikaner die Kunstfaser entdeckten nannten sie sie Nylon. Als die Faser in Deutschland entdeckt wurde nannte man sie in der DDR Dederon und in der BRD Perlon.

 

Sind Nylon und Perlon gleich?

Perlon ist das Konkurrenzprodukt von Nylon, unterscheidet sich in seinen Eigenschaften aber kaum. Perlon wurde nach dem 2. Weltkrieg von einer Gruppe deutscher Firmen patentiert, weil ein US-Amerikanischer Konzern der chemischen Industrie (DuPont) bereits das Patent für Nylon 6.6 hatte. Perlon entstand also mehr oder weniger, weil ein Deutscher eine Lücke im Patent der Amerikaner fand. Obwohl Nylon und Perlon sehr ähnliche Eigenschaften, wie zum Beispiel ihre Temperaturbeständigkeit oder ihre Dehnbarkeit haben, werden sie aus unterschiedlichen Ausgangsprodukten hergestellt. Perlon lässt sich zu dem leichter färben als Nylon und besitzt auch einen niedrigeren Schmelzpunkt.